Eine Dengue-Infektion äußert sich oftmals als akute fiebrige Krankheit mit stark erhöhter Temperatur sowie starken Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen.

Zur Häufigkeit des Dengue-Fiebers schätzt die WHO, dass sich weltweit jährlich 100 bis 400 Millionen Menschen mit Dengue infizieren, von denen etwa 25% klinische Symptome entwickeln. Davon sterben circa 20 000 Menschen (0,1 Promille).

Schwere Verläufe  oder gar Todesfälle sind bei europäischen Reisenden grundsätzlich sehr selten.

Das Thema taucht jetzt auf, da die Europäische Union im Dezember 2022 eine Impfung der Firma Takeda, genannt Qdenga zugelassen hat, welche seit Februar 2023 in Deutschland verfügbar ist.

Das Dengue-Fieber ist eine virale Erkrankung und wird durch den Stich einer infizierten Stechmücke übertragen. Eine Dengue-Infektion äußert sich oftmals als akute fiebrige Krankheit mit stark erhöhter Temperatur sowie starken Kopf-, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen.
Dengue-Virus Übertragung durch Fliege

Zum Verlauf der Erkrankung ist zu sagen, dass die Erstinfektion oft ohne  oder mit milden Symptomen verläuft. Gegen den Erreger, von dem es vier Typen gibt, besteht eine vermutlich lebenslange Immunität. Da jedoch keine vollständige Kreuzimmunität für die anderen Serotypen vorliegt, kann eine Person maximal bis zu viermal an Dengue-Fieber erkranken. Die zweite Infektion kann schwerer verlaufen. Dies kommt aufgrund des sogenannten antikörperabhängigen Enhancement (ADE) vor. Dies bedeutet, dass neben den erwünschten neutralisierenden Antikörpern, nicht neutralisierende Antikörper entstehen können, die zu einer Verstärkung der Infektion führen.

Die Impfung wird zweimal, im Abstand von drei Monaten, injiziert. Es handelt sich um eine Lebendimpfung.

Die entscheidende Studie bezieht sich auf

12700 Menschen mit Impfung, von denen 61 (0,5%) erkrankten   im Vergleich zu

 6300  Menschen mit Placebo, von denen 149 (2,4%) erkrankten

Die Studie wurde insbesondere an Kinder zwischen 4 und 16 Jahren und in fünf lateinamerikanischen und drei asiatischen Ländern durchgeführt.

Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Kopf-, Muskelschmerzen und allgemeines Unwohlsein.

Derzeit untersucht die gemeinsame AG der STIKO und der Deutschen Tropenmedizinischen Gesellschaft die verfügbare Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffes Qdenga® und prüft eine mögliche Impfempfehlung für Reisende in Dengue-Endemie Gebiete. So zu lesen auf der Webseite des RKI.

Das Deutsche Tropenmedizinischen Gesellschaft hat eine vorläufige Bewertung veröffentlichtmit den fünf Personengruppen, die nach gegenwärtigem Stand von der Impfung profitieren:

“ … nach gegenwärtigem Wissensstand würden in der reisemedizinischen Praxis nach Abwägung von Nutzen und Risiko vor allem folgende Personen von einer Impfung mit Qdenga profitieren:

  •   Langzeit- oder häufig Reisende, z.B. beruflich Entsandte in Dengue-endemische Gebiete
  •   Visiting Friends and Relatives (VFR) aus Dengue-endemischen Gebieten, die häufige oder längere Aufenthalte dort planen
  •   Personen, die bereits eine DENV-Infektion durchgemacht haben und in ein Land mit hohem Risiko für eine Dengue-Übertragung reisen
  •   Personen mit dem Risiko eines schweren Verlaufs gemäß WHO, die in ein Gebiet mit hohen Risiko für eine Dengue-Übertragung reisen.
  •   Frauen, die eine Schwangerschaft in einem Gebiet mit hohen Risiko für eine Dengue-Infektion austragen …”

Für mehr Informationen und eine persönliche Empfehlung vereinbaren Sie bitte eine Beratung mit Frau Dr. med Henner.

Photo by Jimmy Chan: www.pexels.com/photo/mosquito-biting-on-skin-2382223/